NAK und Ökumene - Herausforderungen und Chancen – Eine Wegskizze (10.5.2019)
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- Geschrieben von Dr. Armin Hoffmann
Vortrag von Apostel Volker Kühnle am Freitag, 10. Mai 2019
Dass das Thema für Viele auf ein lebendiges Interesse stoßen würde, war zu erwarten.
Denn seit dem Vortrag, den Apostel Volker Kühnle – er leitet seit November 1999
die Arbeitsgruppe „Kontakte zu Konfessionen und Religionen“ der Neuapostolischen Kirche International
(AG KKR, früher PG Ökumene) – vor ziemlich genau fünf Jahren 2014 im Forum Fasanenhof gehalten hatte,
sind entscheidende Fortschritte in der Außenwahrnehmung unserer Kirche erzielt worden.
Diese weiter gehende Öffnung der Kirche war auch innerhalb unserer Kirche mit vielen Hoffnungen begleitet worden.
Die Aufnahme der NAK als Gastmitglied in die ACK Deutschland am 4.April 2019
kann nun als weiterer wichtiger Meilenstein betrachtet werden.
www.nak.org/de/presse/pressemitteilungen/news-anzeige/article/19675/
In den letzten fünf Jahren konnten zahlreiche Vorbehalte der ACK gegenüber der NAK abgebaut werden,
weil unsere Kirchenleitung in vielen Gesprächen und Konferenzen mit der ACK klarmachen konnte,
dass unser heutiges Kirchenverständnis, wie es im 2013 erschienenen Katechismus formuliert wurde,
viel mehr Gemeinsames deutlich macht als Trennendes im Vergleich mit anderen christlichen Kirchen.
Sicher wird weiterhin über noch offene Fragen zum Verhältnis von Taufe und Versiegelung
sowie zur Eschatologie und unserem „Entschlafenenwesen“ geredet werden müssen.
Lebendige Ökumene lebt aber vor allem auch von Aktivitäten in den einzelnen Gemeinden und den Kontakten
zu anderen kirchlichen Gemeinschaften vor Ort und auf regionaler Ebene.
Auf manche Fragen aus dem großen Publikum, wie das verwirklicht werden könne,
nahm Apostel Kühnle insbesondere Bezug auf die erst wenige Tage vor dem Vortrag
veröffentlichte „Leitlinie zur Gestaltung und Förderung des ökumenischen Miteinanders“,
die für die für die Gebietskirche Süddeutschland verbindlich ist.
Ziel der Ökumene ist letztlich, die Christenheit, die sich weltweit auf dem Rückzug befindet,
zu stärken, um gemeinsam das Evangelium zu verkündigen. Die bisherige Entwicklung macht Mut,
mit Freude daran weiter zu arbeiten.
AG-KKR_VK_Forum Fasanenhof
Leitlinien_ökumenisches_Miteinander
Inwiefern ist die Bibel Gottes Wort? (16.3.2018)
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- Geschrieben von Dr. Armin Hoffmann
Vortrag von Prof. Dr. Siegfried Zimmer am 16.3.2018 im Forum Fasanenhof
Im voll besetzten Großen Saal des Forum Fasanenhof erläuterte der emeritierte Prof. der PH Ludwigsburg zunächst Ergebnisse der Bibelwissenschaft, wonach es bei keiner der großen Kulturvölker des Mittelmeerraums und im Vorderen Orient Heilige Schriften gegeben habe. Die Religionen dieser Völker waren Naturreligionen, aber keine Offenbarungsreligionen oder Geschichtsreligionen. Diese brauchen keine Heilige Schrift. Das „Alte Testament“ – besser als „Jüdische Bibel“ zu benennen – ist eine Heilige Schrift, weil sie Offenbarungen Gottes enthält.
Eine dieser Offenbarungen wird in 2.Mose 3 erzählt: Als Mose auf den brennenden Dornbusch neugierig zuging, vernahm er zur seiner Überraschung eine Stimme, die ihn namentlich anredete und sagte: „Ziehe deine Schuhe aus …“ Das bedeutet: „Lass alles Angelernte sein, lerne lieber.“ Und weiter: „Ich habe das Elend der ägyptischen Fronarbeiter gehört, ich habe ihr Stöhnen über ihre Antreiber gehört und ich kenne ihre Schmerzen“. Das ist die Wurzel unserer Heilsgeschichte: Die Stimme Gottes war eine Gefahr für die Pharaonen. Auch heute ist sie das für die Mächtigen.
Das Anliegen einer Heiligen Schrift ist es, solche Offenbarungen festzuhalten.
Im Neuen Testament geht es um Jesus v. Nazareth, eigentlich heißt er Jeshua Messiach = Jesus ist der Messias. Oder: „Jesus Christus“ = „Jesus ist der Gesalbte“. Jesus war einfacher Bauhandwerker, hat keine Organisation gegründet und hatte kein Amt. Er selbst hat nichts Schriftliches hinterlassen. Jesus starb jung; das galt in der Antike als eine Strafe der Götter, denn er konnte die Weisheit des Alters nicht mehr schmecken. Jesus ist schmutzig gestorben, ist getötet worden, am Kreuz gehangen. Jesus war ein Mann aus der Provinz, hingerichtet, von den Mächtigen aus dem Verkehr gezogen worden. Und über diesen Mann wurden die meisten Bücher geschrieben! Nach ihm richtet sich heutige Zeitrechnung. Das Geheimnis der Bibel liegt in ihrem Inhalt, ihrer Botschaft!
Aber nicht in einem wortwörtlichen Bibelverständnis, wie es biblische Fundamentalisten meinen. Das macht nur Angst! Eine Inspirationstheorie ist nicht notwendig.
Die positive Bedeutung der Bibel liegt darin:
1.wir wissen alles über den dreieinigen Gott nur aus der Bibel. Wenn die Bibel nicht wäre, wäre unser Wissen über Gott nebelhaft und wenn die Bibel weggenommen würde, wäre die Christenheit gefährdet. Wir können unser Gottes- und Jesusbild nur aus der Bibel gewinnen, es gibt keine anderen Quellen. Es gibt keinen Ersatz und keine Alternative zur Bibel
2.wir haben die Erfahrung gemacht: Gott redet zu uns durch die Bibel, durch den Bibeltext. Wir werden inspiriert und beglückt durch Lesen der Bibeltexte, wir sind darauf angewiesen, d.h. der Inhalt der Bibel ist eine Offenbarung.
3. immer wenn Gott redet, ist es eine Offenbarung. Von sich aus würde niemand darauf kommen! Gott schenkt uns den Glauben durch die Bibel!
Den Heiligen Geist zu erhalten, ist durch Handauflegung und andere Wege möglich, aber alles fußt auf der Bibel. Gott lehrt uns durch die Bibel alles, was zu unserem Heil notwendig ist. Heilsnotwendig ist die Gemeinschaft mit Gott, das ist unser Heil.
Schon Luther, der nicht geringer zu achten ist als die großen Kirchenväter wie Augustinus etc., sagte: die schöpferische Kraft der Bibel steckt insbesondere in ihren Zusagen, z.B. „Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ Gott hat schon Abraham durch seine Zusage gewonnen: „Zieh aus deinem Vaterland und ich werde dich segnen.“. Auch das Volk Israel hat er beim Exodus durch seine Zusage: „Ich will dich in ein Land führen, da Milch und Honig fließt“ gewonnen, in die Wüste zu ziehen.
In der Bibel steht das hebräische Wort „daba“ für Tat, Wort, Wirkung. Die Wirkung des Wortes geschieht hauptsächlich durch die schöpferische Kraft der Zusage! Das kann nicht von uns selbst gesteuert werden, sondern das bewirkt allein der Hlg. Geist, wo, wann und an wen es Gott will. Luther sagte, der Hlg. Geist wirke nirgends mehr als in der Bibel. Gott hat ein besonderes Verhältnis zur Bibel, er benutzt sie für seine Pläne. Aber das Buch kann die Wirkungseinheit nicht herstellen, nur Gott kann eine Wirkungseinheit zur Bibel herstellen. In geistlichen Dingen ist die Bibel die höchste Autorität, über allen Wissenschaften, Psychologie, ... Alles was Gott durch die Bibel erreichen will, das erreicht er auch! Das ist die höchste Aussage, die möglich ist, in Bezug auf Gott und die Bibel. Göttlich ist nur Gott, nicht die Bibel.
Ich glaube, dass Gott keine Fehler macht im Wirken durch die Bibel, die Bibel ist jedoch nicht fehlerlos oder widerspruchslos. Die Bibel braucht keinen frommen Schutz, sie setzt sich von selber durch. Schutz für die Bibel, das ist nackter Kleinglaube.
Wir lesen die Bibel von Jesus her, denn Jesus ist die Sonne, das Licht, wir lesen sie anders als die Juden.
Der biblische Fundamentalismus spaltet das Christentum. Denn man geht einen Schritt zu weit: Gott ist nicht der wahre Autor der Hlg. Schrift, die einzelnen Bücher und Teile davon sind geprägt vom Schreibstil der Schreiber der jeweiligen Epoche, priesterlich, schwärmerisch, etc....
Fundamentalisten schreiben der Bibel selbst göttliche Eigenschaften zu; aber das stimmt nicht, denn die Bibel ist entstanden. Gott ist nicht entstanden, er war schon immer. Sie ist grammatikalisch geschrieben, Gott braucht keine Grammatik. Die ersten Bücher der Bibel werden von ihnen als historische Abläufe gesehen, die Texte sind aber niemals als historische Berichte zu sehen; sie sind Wahrheit und voller tiefer Weisheit, aber nicht auf der historischen Ebene.
Führung durch Tübingen – auf den Spuren der Reformation (23.6.2016)
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- Geschrieben von Hannelore Hoffmann-Schlehahn
An einem der heißesten Tage (35°C im Schatten) in diesem Sommer trafen 32 Interessierte,
um sich vom Stadtführer Manfred Beyer (BezEv.i.R.) durch Tübingen führen zu lassen.
Von der Neckarinsel aus erläuterte er zuerst das weltberühmte Häuserensemble am Neckarufer
mit Stiftskirche und Hölderlinturm, gab einen kurzen humorvollen Abriss der Geschichte und
umriss das Schicksal Hölderlins. Dann ging es durch die Neckargasse zur Stiftskirche.
Hier erhielten wir einen kurzen aber informativen Überblick über die Reformation in Tübingen.
Fragen an Gott und die Wissenschaft (21.10.2016)
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- Geschrieben von Dr. Armin Hoffmann
Warum? Wozu? Vortrag von Prof. Dr. Christian Kummer SJ
In christlichen Glaubensbekenntnissen wird Gott als der Allmächtige bekannt.
Dazu gehört auch die Vorstellung, dass er allwissend und allgegenwärtig ist.
Gläubige Christen beschäftigt insbesondere nach Schicksalsschlägen die Frage
nach dem „Warum?“ und dem „Wozu?“. In ihren Gebeten werfen sie das sogar Gott vor.
Denn sie glauben ja auch, dass er gütig und gnädig ist. Einfache schlüssige Antworten gibt es nicht.
Aus Sicht eines Biologen und den Erfahrungen als Seelsorger konnte uns Prof. Dr. Christian Kummer
ein Gottesbild entwerfen, das sowohl für naturwissenschaftlich denkende Menschen akzeptabel ist
als auch dem frommen Verlangen nach einem anbetungswürdigen Gegenüber gerecht wird.
Ausführlicher Bericht zum Download: Vortrag Kummer (pdf)
Biotechnologie und Aussagen unserer Kirche (15.4.2016)
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- Geschrieben von Armin Hoffmann
Vortrag von Prof. Dr. med. Martin Wabitsch (Ulm)
Der Vortrag (auch schon auf dem IKT 2014 in München gehalten) ist das Ergebnis einer Gruppenarbeit der Arbeitsgruppe
„Medizin„ der Neuapostolischen Kirche (NAK). Er beschäftigte sich mit der rasanten Entwicklung der Biotechnologie
und den heutigen Möglichkeiten zur verbesserten Diagnose und Therapie erbgutbedingter Krankheiten.
Als Kinder- und Jugendarzt an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm ist Martin Wabitsch tagtäglich
in seiner medizinischen Praxis mit den ethischen Problemen und den grundsätzlichen Fragen „Was ist das Leben,
was ist lebenswertes Leben und wie gehen wir damit um?“ konfrontiert.
Da in konkreten Fällen auch die betroffenen Patienten oder deren Angehörige als medizinische Laien in teils
schwerwiegenden Entscheidungsprozesse eingebunden werden müssen, sollte der Vortrag dazu dienen, einerseits
ein gewisses Maß an Basiswissen zu vermitteln, andererseits auch Orientierung für eine christliche Ethik in
diesen Fragen anhand der Stellungnahmen unserer Kirche anzubieten. Das gilt nicht nur, wenn eine künstliche
Befruchtung in Betracht gezogen wird, sondern auch wenn im Rahmen einer Pränataldiagnostik (PND) genetisch
bedingte Defekte im Laufe einer Schwangerschaft diagnostiziert wurden.
Geschichte der katholisch-apostolischen Gemeinden (21.4.2017)
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- Geschrieben von Dr. Armin Hoffmann
Vortrag und Workshop von Mathias Eberle 21.und 22.4.2017
Die katholisch-apostolischen Gemeinden gelten ja als Ursprung der Neuapostolischen Kirche. Deren
Geschichte von den Anfängen in den 1830er-Jahren bis heute ausführlich darzustellen, gelang Mathias
Eberle (Vorstandes vom Netzwerk Apostolische Geschichte e.V. mit Sitz in Brockhagen / Bezirk Bielefeld)
schon in seinem Einführungsvortrag am Freitagabend, 21.4., mit dem Titel „Was uns apostolisch macht“
so lebendig, dass das anspruchsvolle Publikum nicht nur nicht enttäuscht wurde, sondern sich danach
sieben aus den rund siebzig Zuhörern zum Workshop am nächsten Tag als Teilnehmer nachmeldeten.
An diesem Samstag, 22.4., wurde dann mit 25 Teilnehmern die Geschichte der katholisch - apostolischen
Gemeinden mit Ursprung in England vertieft behandelt – incl. der damals gepflegten Liturgie mit vielen
Stücken zum Mitsingen.
Ja, es gibt noch Gemeinden in der Tradition der englischen Ordnung verstreut über ganz Deutschland,
zwar wenige – aber praktizierende. Eine sehr interessante „Zugabe“ waren Eberles Informationen über
zahlreiche, eher unbekannte Kleinstgruppierungen bis in die Gegenwart.
Ausführliches Material und weiterführende Informationen findet man unter:
"Was uns apostolisch macht..." (pdf)
Netzwerk Apostolische Geschichte
Katholisch-apostolische Gemeinden (Wikipedia)
Wanderung zur Ruine Waldeck (28.4.2017)
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- Geschrieben von Jürgen Hochsprung
Die Wandergruppe mit über 50 Teilnehmern traf sich um 13.00 Uhr auf einem Parkplatz in Seitzental.
Nach freudiger Begrüßung untereinander ging es nach einem kurzen Aufstieg
zum Rastplatz " Geigerles Lotterbett ".
Zwei Steinplatten aus Buntsandstein sind bei dem Felsen gegeneinander
gestellt und es entsteht der Eindruck eines steinernen Zelts.
Der Name des Felsens leitet sich aus einer Geschichte ab, wonach ein armer Musikant,
der das Geld für eine Übernachtung im Gasthaus nicht aufbringen konnte,
hin und wieder in diesem Felsen nächtigte.
Auf dem Rastplatz hatten Hilde und Norbert schon ein Feuer gemacht
und in einem großen Kessel Wasser gekocht. Auch Schmalzbrote und ein Hefezopf waren vorbereitet.
Jetzt könnte jeder mit einer Tasse Kaffee den ersten Boxenstop genießen.
Nach dieser Pause machten wir uns auf den Weg zu der 400 Meter entfernten Ruine Waldeck
die sehr beeindruckend ist und zu den größten Burgen der Umgegend zählt.
An Resten der Vorburgen vorbei mußte eine steile Treppe gemeistert werden.
Aber auch das wurde geschafft.
Gegründet wurde die Burg 1220 bis 1240 von den Herren von Waldeck auf diesem Bergsporn im Nagoldtal.
Nach ausgiebiger Besichtigung der Anlage wanderten wir dann weiter nach Altbulach
und kehrten in der Krone ein. Nach Essen, Trinken und schönen Unterhaltungen miteinander
traten alle mit großer Freude den Heimweg an.
Von Psalmengesang und apostolischer Kirchenmusik (27.2.2016)
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- Geschrieben von Armin Hoffmann
Über dreißig geschichtlich interessierte Sänger waren gekommen, um die Musik des 19. Jahrhunderts kennenzulernen und in einem Workshop praktisch auszuprobieren - so, wie sie damals insbesondere in den katholisch-apostolischen Gemeinden gepflegt wurde.
Die Psalmen der Bibel sind ja die ältesten Lieder der Kirche. Auch in den katholisch-apostolischen Gemeinden des 19. Jahrhunderts und in der frühen (neu-)apostolischen Zeit wurden sie in England, Nord- und Süddeutschland vielfach gesungen, allermeist nach den einfach zu erlernenden und klangvollen Melodien der anglikanischen "Chants".
Bibeltexte flossen auch in das liturgische Singen, in die Musik für den Gottesdienst ein, die so ausgelegt war, dass sowohl größere Chöre als auch kleinere Gemeinden ohne Mühe Gottesdienste gestalten konnten.
Neben dem Psalmengesang und den liturgischen Gesangsstücken besaßen die frühen Gemeinden mehrere Gesangbücher mit einer Vielzahl alter und neuer Lieder und Hymnen.
Auf den Spuren Martin Luthers (1.10. - 4.10.2016)
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- Geschrieben von Dr. Armin Hoffmann
Ein Jahr vor dem Reformationsjubiläum 2017 unternahmen wir Anfang Oktober 2016
eine Busreise zu den wichtigsten Orten, wo Martin Luther vor 500 Jahren gewirkt und gelebt hatte.
In Eisenach bot sich an, zuerst auch das Geburtshaus von J.S.Bach aufzusuchen.
Im März 1685 war er dort als jüngstes von 8 Kindern des Ambrosius Bach und
dessen Frau Elisabeth geboren und in der Georgikirche getauft worden.
Der spätgotische Taufstein wird heute noch benützt. Bach besuchte auch die Lateinschule,
die schon Martin Luther vor ihm besucht hatte. In dieser Kirche predigte Luther
noch am 2.Mai 1521, kurz bevor über ihn im Wormser Edikt die Reichsacht verhängt wurde.
Sehenswert war in Eisenach vor allem das Lutherhaus, eines der ältesten erhaltenen Fachwerkhäuser
Thüringens; hier wohnte Luther bei der Familie Cotta während seiner Schulzeit von 1498 bis 1501.
Am Markt steht neben dem Renaissance-Rathaus sowie der achteckige Georgs-Brunnen
mit dem Drachentöter.
Kalt und regnerisch war es, als wir die Wartburg besuchten und u.a.
auch das kleine Zimmer besichtigten, wo Luther – am 4.Mai 1521 von den Soldaten
Friedrich des Weisen heimlich entführt - als „Junker Jörg“ getarnt
zwischen Mai 1521 und März 1522 das Neue Testament in die deutsche Sprache übersetzte.
Am Erntedank-Sonntag besichtigten wir nach dem Gottesdienst in Erfurt,
der Landeshauptstadt von Thüringen, in einer Stadtführung zahlreiche geschichtsträchtige Orte,
so das Lutherdenkmal, die Krämerbrücke, den Kaisersaal, die Büste Napoleons in der Staatskanzlei,
den Fischmarkt mit dem neugotischen Rathaus, die Predigerkirche der schönen Bronzetüre
des deutschen Mystikers Meister Eckhart, die alte Synagoge (mit 900 Jahren die älteste in Europa)
und die Wahrzeichen der Stadt auf dem Domberg - den Erfurter Dom und die Severikirche.
Die Neuapostolische Kirche in der NS-Zeit - Das Beispiel Württemberg (11.2.2016)
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- Geschrieben von Armin Hoffmann
Vortrag von Dr. Karl-Peter Krauss am 11. Februar 2016 im Forum Fasanenhof
In einer regionalen Studie - Württemberg - wurde die Situation der Neuapostolischen Kirche (NAK) untersucht, die im vom Pietismus geprägten altwürttembergischen und evangelischen Gebiet nach dem Ersten Weltkrieg extreme Zuwachsraten zu verzeichnen hatte.
Bisherige Arbeiten über die Neuapostolische Kirche beschränkten sich fast durchweg auf Archivmaterial der Oberbehörden und der Partei des NS-Staates in staatlichen Archiven. Doch es gibt Akten der unteren Verwaltungsbehörden, die eine breitere Rekonstruktion etwa der Überwachung zulassen. Grundprinzip bei der Quellenrecherche muss das Ziel eines breiten, multiperspektivischen Zugangs sein. Leider gibt es zu dieser Thematik nur wenig internes Archivmaterial der NAK.
In Württemberg selbst erfolgte durch das Innenministerium am 14. Juni 1933 ein Verbot der Werbung für die Ernsten Bibelforscher (Zeugen Jehovas) und der NAK. Dies hatte in Bezug auf das Wachstum sofort unmittelbare Auswirkungen bis auf die Ebene der einzelnen Gemeinden.
Im Vortrag wurden u. a. drei wesentliche Aspekte thematisiert: Die Mitgliederentwicklung der NAK in der Zeit des Nationalsozialismus, die Frage der Überwachung durch den NS-Staat sowie die formale Belastung leitender Funktionsträger der NAK. Als Analysekategorien bieten sich diese Punkte deshalb an, weil diese Fragen insbesondere in der (kritischen) Literatur über die NAK eine wesentliche Rolle spielen. Dort galt eine dynamische Mitgliederentwicklung als Ausdruck für ein weitgehendes Maß an Staatskonformität und Staatsbejahung; die in den staatlichen Akten enthaltenen Äußerungen der Kirchenleitung scheinen dies noch zu untermauern.
Fast durchweg wird in der einschlägigen Literatur über die Kirche eine positive Mitgliederentwicklung zwischen 1933 und 1945 konstatiert, die sich aber insbesondere auf das „Leitheft über die Neuapostolische Gemeinde e. V.“ beruft, das im Mai 1937 vom „Reichsführer-SS“ und Chef des Sicherheitshauptamtes Heinrich Himmler (1900-1945) herausgegeben worden war. So sei die Mitgliederzahl der NAK von 1933 bis 1936 von rund 240.000 auf knapp 290.000 Personen gestiegen - also um 50.000.
Erntedankfest 2016 (2.10.2016)
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- Geschrieben von Julius Anglett
Wie in den vergangenen Jahren, war auch 2016 Erntedank ein besonderes Fest im Forum Fasanenhof.
Die zahlreichen Besucher ließen sich das vorzügliche Essen schmecken.
Eingedenk des vielen Hungers in dieser Welt, dürfen wir täglich dafür danken, daß wir immer genug zu
Essen haben, denn alles was wir essen ist ein Geschenk Gottes.
Auch unserer Küche (Rolf und Renate Maier) und den vielen Helfern danken wir für dieses gelungene
und schöne Fest.
Judentum Teil 3: Die NAK in Israel (26.10.2015)
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- Geschrieben von Hannelore Hoffmann-Schlehahn
Am 26.10.2015 besuchte uns Bischof i.R. Ludwig im Forum. Er hat 22 Jahre lang die Geschwister in Israel betreut und gab uns anhand von Bildern einen Einblick in seine Arbeit dort.
Bischof Ludwig liebt Israel, das Land fasziniert ihn, und das war den ganzen Abend über deutlich zu spüren.
„Das Land Israel ist aus biblischer Überlieferung seit vielen Jahrhunderten bekannt, der Staat Israel allerdings feierte 1998 erst den 50. Jahrestag seiner Gründung. Das moderne Israel ist ein Land voller Widersprüchlichkeiten und Gegensätze. Tel Aviv, das Handelszentrum Israels, wurde in diesem Jahrhundert gegründet. In der Stadt, die durch ihre moderne Architektur auffällt, sprüht das Leben in den Straßen rund um die Uhr. Keine 100 Kilometer entfernt, in der Wüste Juda, leben Beduinen in Hauszelten mit all ihrem Hab und Gut. Im Land werden drei Sprachen gesprochen: Hebräisch, Arabisch und Englisch, die zudem drei sehr unterschiedliche Schreibschriften haben. Durch die zahlreichen Einwanderer aus Russland kam mit dem Russischen als vierte Sprache auch die kyrillische Schrift hinzu. Eine ähnliche Vielfalt findet man auf religiösem Gebiet. Das zeigt sich beispielsweise in den Gebräuchen und Festen der Religionsgemeinschaften. Haben die Muslime ihren Ruhetag am Freitag, so feiern die Juden ihren Sabbat vom Freitagabend bis zum Samstagabend, und bei den Christen ist der Sonntag der Ruhetag (von Mitternacht bis Mitternacht). Auch die Neujahrsfeste und hohen Feiertage liegen ganz unterschiedlich über das Jahr verteilt. Nicht einmal in der Anzahl der Tage im Jahr entsprechen sich der jüdische und der westeuropäische Kalender.“ (Zitat aus: NAK-Süd)